Jüngst ging die viel erwartete Beta zu Star Wars Battlefront zu Ende. Vom 8. Oktober mit einem Tag Verlängerung, läuft die Beta schlussendlich mit einem Tag Verlängerung bis zum heutigen 13. Oktober. Die Vorfreude war groß. Ebenso groß wie die anschließende Ernüchterung meinerseits. Zeit ein kleines Resümee zum Multiplayer-Shooter im Star Wars-Universum zu ziehen.
Die spielbaren Modi wurden schon im Vorfeld angekündigt. Neben dem Koop-Survival-Modus und dem Modus Drop Zone, stellte sich auch der aus vielen Trailern bekannte Walker Assault-Modus zum Stelldichein, in dem insgesamt 40 Spieler um die Vorherrschaft auf dem Planeten Hoth buhlen. Nach einem Wochenende voller Star Wars Action, wage ich auch die Frage zu beantworten, ob Star Wars Battlefront tatsächlich die erhoffte Shooter-Offenbarung wird oder nicht.
Unvergleichliches Star Wars Feeling
Ich fange mit dem Offensichtlichsten an – Die Präsentation. Star Wars Battlefront präsentiert sich in dem jetzigen Stadium bereits geschliffen und technisch auf allerhöchstem Niveau. Das betrifft sich überaus schicke Grafik, die bombastischen Soundeffekte sowie das allgemeine Star Wars Feeling, was durch den Mix der erste genannten Faktoren zu Stande kommt. Alle Spielmodi versprühen Atmosphäre vom Feinsten und versetzen uns mitten rein in den Krieg der Sterne. In der Luft über dem Schlachtfeld toben wilde Dog Fights zwischen imperialen Tie-Fightern und den X-Wing-Jägern der Rebellen. Blaster-Feuer zischt filmreif an einen vorbei, während AT-ATs und AT-STs durch die Gegend stampfen. Gerade im Walker Assault-Modus zieht einen die filmische Präsentation am meisten in den Bann. Hier ist das Ziel wie in der Filmvorlage „Das Imperium schlägt zurück“ die imperialen Truppen am Vormarsch zu hindern. Dafür rückt das Imperium mit den vierbeinigen AT-ATs und den zweibeinigen AT-STs als Primärunterstützung an, während die Rebellen sich mit stationären Geschütztürmen, X-Wing-Jägern und A-Wings zur Wehr setzen. Der Auftritt von Luke Skywalker und Darth Vader runden die Schlacht auf Hoth ab.
Keine Frage, Star Wars Battlefront weiß sich in Szene zu setzen und punktet in Sachen Präsentation vor allen Dingen mit der unvergleichlichen Atmosphäre, die natürlich vor allem Film-Fans zu Freudentränen führen könnte. Scharfe Texturen, satte Explosionseffekte und konstant flüssige FPS, zeugen von einer sauberen Programmierung seitens DICE. Und DICE-üblich weiß gerade die Soundkulisse absolut zu überzeugen und punktet mit den originalen Soundeffekten aus den Filmen. Zudem gab es erfreulich wenige Bugs und Glitches zu entdecken. Ich denke man kann ohne Übertreibung behaupten, dass Star Wars Battlefront das authentischste, spielbare Star Wars Erlebnis sein wird.
Balance bitte
Wer mehrer Runden im Walker Assault Modus verbracht hat, wird nicht umhin kommen zu merken, dass hinsichtlich dem Balancing auf Hoth noch gewaltig etwas nicht stimmt. Den auf Seiten der Rebellen ist nur unter größter Anstrengung und angewandtem Teamplay möglich zu gewinnen. Das Imperium ist mit ihren Walkern, den AT-ATs und AT-STs, zu sehr im Vorteil und erfahren zudem Unterstützung aus der Luft durch TIE-Fighter und TIE-Bomber. Dagegen halten können die Rebellen mit X-Wing-Jägern und A-Wings und müssen durch Einnahme von zwei Funkstationen die vierbeinigen AT-ATs zur Strecke bringen. Dazu kommen stationäre Geschütztürme, die allerdings von beiden Seiten eingenommen werden können. Schnappt sich das Imperium also gelegentlich ebenfalls die Türme, entsteht so auf dem Schlachtfeld eine militärische Übermacht. Zudem kann nur Schaden an den AT-ATs gemacht werden, wenn wie schon erwähnt, zwei Funkstationen eingenommen wurden. In diesem (zu kleinen) Zeitfenster sollte sich das Feuer der Rebellen dann auf die Walker konzentrieren. Von den Boden-Truppen wie auch durch Unterstützung durch X-Wing und A-Wing. Episch: Als Pilot eines Snowspeeder haben wir zudem die Möglichkeit gemäß der Filmvorlage die Walker zu Fall zubringen, indem wir die Beine der Ungetüme mittels Drahtseil zusammen wickeln und am weiter laufen hindern. Und mal ehrlich, das wollte man doch schon immer mal in einem Videospiel machen oder?
Wenig Teamplay
Star Wars Battlefront bietet keine festen Klassen wie beispielsweise Battlefield. Mit ingame-Credits die wir für abgeschlossene Runden erhalten, schalten wir neue Waffen und Ausrüstung frei, die war dann in sogenannten Cards zusammensetzen und uns so unsere Ausrüstung für die Runden zusammenstellen. Leider gibt es bisher keine Möglichkeit aktiv andere Spieler unseres Teams zu unterstützen, weder in Form von Heilung durch Sanitäter oder sonstige Möglichkeiten. Dadurch dreht sich auf dem Schlachtfeld alles um Kills und Punkte. Teamplay ist zwar gerade für die Rebellen auf der Schlacht um Hoth nötig, wird aber an keiner Stelle gefordert oder entsprechend belohnt. Gleiches gilt für die Power-Ups, die in der Gegend verteilt sind. Zwar ist es löblich so viele originalgetreue Fahrzeuge in das Spiel zu integrieren, das zwingende Einsammeln leuchtender Power-Ups nagt aber an der sonst so einwandfreien Atmosphäre von Battlefront. Bei den Helden ist das ähnlich. Die in der Beta verfügbaren Helden Darth Vader und Luke Skywalker werden ebenfalls über ein Power-Up aktiviert, verlieren beim Einsatz dann aber durchgehend Lebensenergie. Dem entgegen wirken kann man, indem man gegnerische Einheiten tötet. Dadurch regnet es Punkte und verlängert zudem die Lebenszeit der Helden. Das Balancing ist hier recht ausgeglichen, auch wenn der Jedi Skywalker hin und wieder noch ein wenig zu schwach anmutet.
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Der Modus Drop-Zone spielt sich etwas ausgeglichener. Hierbei kämpfen zwei Teams bestehend aus jeweils 8 Spielern um zufällig landende Rettungskapseln, im Spiel genannt Pods. Das Ziel dieses an Domination angelehnten Spielmodus ist es, diese Pods einzunehmen und eine bestimmte Zeit zu halten, um damit einen Punkt für das Team einzuheimsen. Drop-Zone spielt sich deutlich schneller als der Walker-Assault-Modus, fördert aber auch kein wirkliches Teamplay. Zumindest sind die Runden hier deutlich ausgeglichener als im großen Bruder Walker Assault, da beide Parteien dieselbe Ausgangslage haben. Zudem beinhaltet Drop-Zone keine Fahrzeuge, sondern fokussiert einzig Infanterie-Kämpfe, was hin und wieder ein wenig das Call of Duty Gefühl aufkommen lässt.
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Fazit
Machen wir uns nichts vor. Star Wars Battlefront ist ein spaßiger und sauberer Multiplayer-Shooter. Gerade hinsichtlich Präsentation und Technik, hat DICE hier einiges raus geholt und lässt den Krieg der Sterne-Fan komplett in das Star Wars-Universum eintauchen. Dennoch hat mich die Beta zu keinem Zeitpunkt gehypt oder ausflippen lassen. Das Spielgefühl ist zu jeder Zeit flüssig und macht Spaß, bietet aber keine wirklichen Höhepunkte. Auch der Einsatz der Fahr- und Flugzeuge macht Spaß und macht Lust auf mehr. Dass das ganze aber nur durch das Aufsammeln von Power-Ups funktioniert, gefällt mir so gar nicht. Dadurch wird ein Teil der tollen Atmosphäre zerstört und Battlefront wird unpassend arcadig. Typisch für DICE ist wieder die über jeden Zweifel erhabene Audiogestaltung. Hier gibt es absolut nichts zu meckern, denn die Musik- uns Sound-Untermalung trägt einen großen Teil zum nahezu perfekten Star Wars Feeling bei.
Die zum jetzigen Zeitpunkt noch bestehenden Balance-Probleme wird DICE mit hoher Wahrscheinlichkeit noch anpassen, dennoch stellt sich mir die Frage nach der Langzeitmotivation. Zwar gab EA kürzlich die ersten handfesten Details zu den Spielmodi Droid Run, Heldenjagd und dem Fracht-Modus veröffentlicht, dennoch gibt mir das fehlende Teamplay zu denken, denn zumindest für mich hat das direkte Auswirkungen auf den Langzeitspielspaß.
Ohne Umschweife war die Beta jedoch eine runde und überzeugende Sache. Die actionreichen Scharmützel gehen locker und intuitiv von der Hand und lassen keinen Zweifel daran, dass Star Wars Battlefront vielen Spielern gefallen wird. Ob die aktuellen Kritikpunkte zur Gänze behoben werden und der Titel mich abschließend komplett überzeugen kann, erfahren wir schlussendlich am 19. November, wenn Battlefront für den PC, die PlayStation 4 und die Xbox One erscheint.

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