Hinter Stefan ‚H1T‘ Wohlauf und seinem Team liegt eine anstrengende Saison. Zwei Siege aus neun Partien bedeuteten nur sechs Punkte und damit ein wenig befriedigender achter Rang in der Abschlusstabelle der ESL Pro Series. Lediglich die Tt Dragons und SFTO eSports konnte man während der Saison schlagen und folgerichtig auch in der Rangliste hinter sich lassen. Eine enttäuschende Saison für den ehrgeizigen Österreicher, der jedoch aus den Fehlern der ersten CS:GO-Saison gelernt haben will und nun mit seinem Team CPLAY in der Relegation das beweisen möchte, was man einigen Fans schuldig geblieben ist. Stefan Wohlauf möchte am Samstag deutlich machen, dass sein Team nicht grundlos in der höchsten Spielklasse vertreten war und zeigt sich im Interview gegenüber escene.de zuversichtlich, dass sich dies auch 2013 nicht ändern wird.
Interview mit CS:GO-Spieler Stefan ‚H1T‘ Wohlauf
Hallo Stefan, die abgelaufene EPS Saison lief für euch insgesamt wenig erfolgreich und auch teamintern hattet ihr mit einigen Lineupwechseln zu kämpfen. Woran lag es aus deiner Sicht, dass ihr euch so schwer in der EPS getan habt?
Stefan ‚H1T‘ Wohlauf: Ich denke, der Grund lag an der falschen Weise, wie wir an das Ganze herangegangen sind. Wir haben uns selbst Steine in den Weg gelegt und zu spät erst gemerkt, dass wir diese nicht mehr aus dem Weg räumen können. Die Wechsel im Line-Up mussten leider vorgenommen werden, weil die Arbeit von Anfang an keinen regelmäßigen Trainingsablauf erlaubte. Natürlich wollten wir es auch so probieren, da wir uns als Team durch die ganzen Cups gespielt hatten und somit eine gewisse Zusammengehörigkeit entstanden ist, die schon früher da war, da ich viele der Spieler schon aus meiner CSS-Zeit kannte und auch mit einigen schon in einem Team zusammen gespielt habe.
Ein weiterer Punkt war sicherlich auch der Zustand des Spiels. Klar betrifft das jeden, aber wenn immer wieder Patches rauskommen und dadurch Spielzüge oder andere Elemente ihre Wirkung verlieren, bzw. ganz anders auf einmal funktionieren, leidet auch teils die generelle Motivation. Man übt Spielzüge ein und auf einmal gehen die Granate nicht mehr. Teilweise waren wir dann auch gezwungen einfach auf Frags zu spielen. Und auch der neue ESL Zeitplan ist nicht gerade förderlich gewesen um sich auf ein neues Spiel einzustellen.
Wie ist derzeit die Stimmung im Team? Spürt man, dass das Team heiss auf die Relegation ist?
Klar sind wir heiß auf die Relegation. (lacht) Wir wollen zeigen, dass wir nicht umsonst in der EPS gespielt haben. Auf alle Fälle wollen wir der Community zeigen, dass wir auch zurückschießen können und nicht, so wie viele behaupten, durch Glück in der Relegation sind. Alle sehnen sich schon quasi nach dem Tag der Entscheidung.
Wenn man sich mal die vergangenen Spiele anguckt, sieht man, dass wir wirklich viele Runden durch Kleinigkeiten abgegeben haben. Gerade dieser Umstand ärgert uns als Team gewaltig. Sowas können wir doch nicht stehen lassen. Deswegen haben wir uns nun immer wieder zusammengesetzt um uns diese Fehler zu verdeutlichen und auch wenn es am Anfang sehr zäh war, merkt man doch, dass die Jungs einfach Bock haben, Bock aufs Spiel. Ich denke, wir haben einfach nur etwas länger gebraucht, um uns auf das neue Spiel einzustellen und nun sind wir soweit. Schade, dass es länger gedauert hat als gewünscht, aber nun werden es vor allem unsere Gegner merken.
Gibt es schon Pläne für die kommende Saison? Wird das Team so bestehen bleiben oder hängt das vom Ausgang der Relegation ab?
Ich denke der Ausgang der Relegation wird vieles entscheiden. Natürlich wird viel besprochen à la „was wäre wenn“, jedoch vermute ich, dass selbst wenn die Relegation so ausgeht wie wir es uns hoffen, doch Gedanken aufkommen was man verbessern könnte, bzw. ob man einen Spieler eventuell austauschen sollte. Die Hobbys oder die Arbeit von vielen im Team verändern sich stetig von den Zeiten her (Fußball,…).
Wenn ich ehrlich bin, haben wir die Gedanken ziemlich verdrängt was nach der Relegation passieren könnte. An der Rele hängt einiges, darum fokussieren wir uns dadrauf. Und zur Zukunft nur so viel: Manchmal sind es gerade solche Umstände, die einen Teamspirit entstehen lassen, wo man nur denkt „wtf, was geht denn nun alles? wow, lasst es uns allen zeigen“.
Würdest du persönlich auch eine Saison in der A-Series in Kauf nehmen oder käme der Schritt zurück in den Amateurbereich nicht mehr für dich in Frage?
Solange das Team bestehen bleiben sollte, könnte ich es mir schon vorstellen. Mir persönlich kommt es immer auf die Spieler an und ob es Spaß macht. Generell muss man auch sagen, dass es mittlerweile genug Ligen und Cups außerhalb der ESL gibt. Es wäre vielleicht gar nicht so dramatisch, weil selten gab es ein solch großes Angebot an Möglichkeiten. Aber das ist Zukunftsmusik, erst kommt die Rele.
Habt ihr euch speziell auf eure möglichen Kontrahenten vorbereitet?
Man sollte gegen jeden gewinnen können, vor allem in der Relegation.
Gibt es für dich einen klaren Favoriten oder Geheimtipp in der Relegation? Siehst du euch selber als Favorit?
Ich denke schon, dass wir zum Favoritenkreis zählen. Dazu zählt aber auch w4sp. Mein Geheimtipp wäre Snogard, falls sie die nötige Zeit zum Trainieren finden. Es wird sich zeigen ob dieser Tipp wirklich aufgeht, da sie ja nicht wirklich viel Zeit haben um sich auf die Relegation vorzubereiten.
Das dänische CS:GO-Team bei CPLAY konnte in den vergangenen Wochen international immer stärkere Leistungen zeigen. Spürt ihr da eine gewisse interne Konkurrenz oder hilft euch das eher? Gibt es da überhaupt eine Zusammenarbeit zwischen den Teams?
Von meiner Seite aus nicht. Wir haben grundsätzlich fast gar nichts mit unserem dänischen Team zu tun. Ich würde gerne mal gegen sie spielen. Vielleicht können wir das in Zukunft ja mal.
Was nimmst du persönlich aus der ersten CS:GO-EPS Saison mit? Gibt es etwas, das du auf jeden Fall in der kommenden Saison anders machen würdest?
Ich denke, wer am meisten spielt hat auch die besten Chancen im Moment. Das Spiel ist noch zu neu um sagen zu können, was man anders machen könnte, insbesondere da durchgehend Patches kommen und das Spielverhalten in gewisser Weise verändern. Falls wir in der EPS bleiben sollten, werde ich vermutlich mehr Zeit in das Spiel investieren. Das war leider während der ersten Season nicht möglich, also wäre das der Punkt, den ich unbedingt ändern möchte.
Vielleicht würde ich mit dem Team auch an mehr Cups bzw. Ligen teilnehmen. Es mag zwar zeitaufwendiger sein, aber ich denke im Moment ist viel Spielen und Ideen aufnehmen das Wichtigste. Frei nach dem Motto: „Lieber gut geklaut, als schlecht selbst gemacht.“
Du bist einer der wenigen Österreicher in der EPS. Woran liegt es, dass sich scheinbar so wenig im Alpenbereich tut? Würdest du es begrüßen, wenn es wieder ein österreichisches Team in der Pro Series geben würde?
Ich denke, der erste Moment wo sich diese Entwicklung abgezeichnet hat, war der Zusammenschluss von Alpen und Deutschland in jeglichen Spielen. Ich verstehe es selbst nicht, warum so viele Spieler aus Österreich nicht die Chance genutzt haben. Davor haben alle groß gesprochen, dass sie gerne als Team in Deutschland spielen würden, jedoch nicht die Chance dazu haben wegen der Regelung. Viele haben es dann nach dem Zusammenschluss probiert und gemerkt, dass sie nicht mithalten können, vor allem ohne Training, was im Alpenbereich nicht wirklich notwendig war um oben mitzuspielen. Dazu kam die Arroganz mancher Spieler, die es nicht für notwendig hielten zu trainieren und dennoch oben mitspielen wollten. Ich habe es nie so richtig verstanden, vermutlich aber liegt es einfach an dem Punkt, dass sie zu viel Zeit investieren müssten, um in Deutschland mithalten zu können oder einfach zu schlecht wären. Leider musste ich diese Erfahrung auch selbst mit einem Team in der EPS machen.
Vielen Dank für das Interview, Stefan. Die letzten Worte gehören natürlich dir.
Ich bin normal kein Mensch vieler Worte, jedoch scheine ich bei diesem Interview einen guten Tag erwischt zu haben. (lacht) Ich möchte mich aber bei meinem Team bedanken, das nicht aufgibt, obwohl die Karten im Moment so schlecht für uns stehen, unserem Management, das hinter uns steht und uns unterstützt und natürlich unseren Sponsoren. Ich möchte auch bastiii grüßen, da wir ohne ihn vermutlich bei weitem nicht so ein großes Gesprächsthema in der Community wären! (lacht)




























































You must be logged in to post a comment Login