Preview: FACEIT Major London – Können diese Teams die Qualifikation schaffen?

02.09.2018 12:00

Das FACEIT Major London 2018 beginnt am Mittwoch, 05.09., mit der „New Challengers“-Phase. Insgesamt sechzehn Teams treten an um in die nächste Runde zu gelangen, doch nur acht Teams können es schaffen. Unter den sechzehn Teams sind auch Star-Teams wie Astralis, Team Liquid, North und OpTic Gaming dabei. Sogar die Ninjas in Pyjamas sind nach zwei Jahren wieder dabei.

TyLoo – Schafft die chinesische Vertretung endlich mal die Qualifikation?

Schon mehrmals trat das chinesische Team TyLoo im Closed Qualifier (New Challengers Stage) eines Majors an, doch bisher verpassten die Asiaten die Qualifikation. Mit einem zweiten Platz bei der IEM Shanghai im Gepäck und einigen guten Leistungen in den letzten Wochen könnte es TyLoo diesmal vielleicht sogar schaffen, knapp sollte es auf jeden Fall werden.

Team Spirit – Kann die CIS-Region erneut mit neuen Talenten überraschen?

Es war eine beeindruckende Show, die die CIS-Region zum ELEAGUE Boston Major lieferte. Zwei Teams aus osteuropäischen Ländern konnten den Legenden-Status erreichen und insgesamt sechs Teams waren dabei. Zwar sind weiterhin sechs CIS-Teams dabei, Team Spirit allerdings darf zum ersten Mal zu einem Major anreisen. Spirit hat auch noch nicht viel Erfahrung auf den großen internationalen Bühnen gesammelt, konnte allerdings einen zweiten Platz im CIS-Minor holen. Eine Qualifikation zur „New Legends“-Phase wäre vergleichbar mit der Sensation die Quantum Bellator Fire (jetzt: Winstrike Team) hinlegte als das Team den Legenden-Status erspielte.

Rogue – Veteranen und junge Talente versuchen den Aufstieg

ESL One Cologne 2016: Spencer ‚Hiko‘ Martin verpasst den Major-Sieg und somit den größten Erfolg seiner Karriere im Finale gegen SK Gaming. Inzwischen spielt ist Hiko schon lange kein Teil der nordamerikanischen Elite, sondern musste sich die Qualifikation zum Major durch das amerikanische Minor erkämpfen. Hiko gehört in Rogue zusammen mit dem Dänen Casper ‚cadiaN‘ Moller und Australier Ricardo ‚Rickeh‘ Mulholland zu den Veteranen, die den jungen Spielern Hunter ‚SicK‘ Mims und Daniel ‚vice‘ Kim den Weg weisen und von Zeit zu Zeit die Bühne überlassen. Somit hat Rogue zwar sowohl Erfahrung als auch etwas individuelle Stärke, eine Qualifikation zur „New Legends“-Phase ist bei der Konkurrenz aber eigentlich ausgeschlossen.

compLexity Gaming – Nordamerikanische Resterampe

Im nordamerikanischen Team compLexity Gaming findet man auf den ersten Blick viele bekannte Namen. Doch nach einem genauerem Blick wird klar: die meisten Spieler haben ihren Karriere-Höhepunkt bereits hinter sich. In-Game-Leader Peter ’stanislaw‘ Jarguz war beispielsweise Ende 2016 mit dem damaligen OpTic Gaming Lineup sehr erfolgreich und gewann die ELEAGUE Season 2 und holte einen zweiten Platz zur ESC Season 2. Mitte 2017 war er nochmal kurzfristig erfolgreich mit Team Liquid, doch inzwischen bleiben die Erfolge schon lange aus. Mit Shahzeeb ‚ShahZaM‘ Kahn hat das Team einen AWP-Spieler mit viel Erfahrung, der sich allerdings aufgrund besserer Konkurrenz nie durchsetzen konnte. Das Team kann froh sein das amerikanische Minor gewonnen zu haben und sich damit zufrieden geben.

Renegades – Kann Nifty die Australier einmal mehr beflügeln?

Das australische Team Renegades wird vermutlich für lange Zeit vielen ein Mysterium bleiben. Einmal spielt das Team vor heimischen Publikum ein unglaubliches Event und besiegt unter anderem FaZe Clan in einem Best-of-Three, das nächste Mal scheidet Renegades ohne einen einzigen Sieg aus. Wenn aber wie zur IEM Sydney einmal mehr alles perfekt läuft und nordamerikanische AWP-Spieler Noah ’nifty‘ Francis wieder zum australischen Helden wird, dann könnte es klappen. Aber wirklich nur dann.

Virtus.Plow?

Es wäre schon fast wie das Wunder Bern wenn dem polnischen Team Virtus.Pro die Qualifikation zur „New Legends“-Phase gelingen würde. Inzwischen sind nur noch drei Spieler des einst legendären Lineups im Team und schon jetzt ist bekannt, dass auch Pawel ‚byali‘ Bielinski nach dem Major das Team verlassen wird. Kann Publikumsliebling Jaroslaw ‚pashaBiceps‘ Jarzabkowski mit Hilfe der neuen polnischen Talente Michal ‚MICHU‘ Müller und Michal ’snatchie‘ Rudzki nochmal den berühmten „Virtus.Plow“-Effekt beschwören und die Konkurrenz bezwingen? Möglich ist natürlich alles, aber inzwischen müssen selbst die größten Fans ein bisschen Hoffnung verloren haben.

Vega Squadron – Auch ohne Nikolay ‚mir‘ Bityukov zum Erfolg?

Wer bei Vega Squadron und Major noch von Zufall, Glück und Überraschungen spricht sollte genau genommen ausgelacht werden. Denn inzwischen hat das CIS-Team mehrmals bewiesen, dass es immer zum richtigen Zeitpunkt wieder auf der internationalen Bühne auftaucht und sich meist erfolgreich beweisen kann. Vor allem ein Team wird ein bisschen Angst vor einem möglichen Spiel gegen Vega Squadron haben: Ninjas in Pyjamas. Denn es war das CIS-Team das NiP vor zwei Jahren mit 16:1 besiegte und erstmals die Qualifikation zu einem Major verhinderte. Doch seit dem ELEAGUE Boston Major hat Vega Sqaudron den Star-Spieler Nikolay ‚mir‘ Bityukov an Gambit Esports verloren und internationale Erfolge oder Teilnahmen an Events kann das Team wie gewöhnlich auch diesmal nicht vorweisen.

Gambit Esports – Mit neuem Coach zurück zum Erfolg?

Der Major-Sieg in Krakau 2017 scheint Jahrzehnte entfernte wenn man die letzten Wochen und Monate von Gambit anschaut. Seit In-Game-Leader Danylo ‚Zeus‘ Teslenko und Coach Mykhailo ‚kane‘ Blagin zu Natus Vincere zurückgekehrt sind, sieht es mit jedem Event schlechter aus beim Gambit. Auch die Verpflichtung des Vega Squadron-Spieler Nikolay ‚mir‘ Bityukov hat wenig geholfen, nun soll Andrey ‚B1ad3‘ Gorodenskiy als Coach dem Team neue Strukturen verpassen. Ob das reicht ist fraglich, zuletzt landete Gambit mit Coach B1ad3 auf dem letzten Platz  der ESL One Cologne 2018.

Christian Hotz

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