Trotz wachsendem Druck durch Xbox Game Pass will Sony seine eigenen Spiele auch weiterhin nicht direkt zum Release über PlayStation Plus verfügbar machen. Das bestätigte nun erneut ein hochrangiger Manager des Unternehmens.
Keine PS5-Hits am Releasetag im Abo
Während Microsoft mit seinem Game Pass-Modell regelmäßig für Schlagzeilen sorgt – unter anderem durch Day-One-Releases großer First-Party-Titel – verfolgt Sony weiterhin einen konservativeren Kurs. Neue Blockbuster wie Spider-Man 2 oder God of War: Ragnarök landen nicht direkt im PS Plus-Katalog, sondern erst deutlich später – wenn überhaupt.
Nick Maguire, Head of Subscriptions bei Sony, stellte in einem Interview klar: „Wir bleiben unserer Strategie treu. Unsere eigenen Spiele erscheinen nicht zum Start im Abo.“
Qualität statt Quantität: Sonys „Investment-Modell“
Sony sieht sein Geschäftsmodell als einen Kreislauf, in dem hohe Investitionen in exklusive Titel zu großem finanziellen Erfolg führen – und dieser wiederum neue Investitionen ermöglicht. Ein sofortiger Release über PS Plus könnte diesen Kreislauf laut Sony gefährden, da dadurch wichtige Einnahmen aus dem Direktverkauf wegfallen würden.
Der Konzern betont, dass es sich dabei nicht um reine Sturheit handelt. Vielmehr wolle man langfristig die Qualität und Produktionswerte der PlayStation-exklusiven Titel sichern, was mit Abo-Einnahmen allein aktuell nicht realisierbar sei.
Dritte Anbieter dürfen weiterhin Day-One liefern
Ganz verzichten müssen PS Plus-Abonnenten auf Day-One-Releases aber nicht. Sony kooperiert regelmäßig mit externen Entwicklerstudios, um ausgewählte neue Spiele direkt zum Start in den Katalog zu bringen. Jährlich sollen etwa vier bis fünf solcher Titel im Abo landen. Jüngstes Beispiel: „FBC: Firebreak“ feierte sein Debüt direkt über PS Plus.
Laut Maguire funktioniert diese Mischstrategie sehr gut: Erst nach einem gewissen Lebenszyklus – oft nach einem Jahr oder länger – kommen Sonys eigene Titel in PS Plus, um dann ein neues Publikum zu erreichen.
Der richtige Zeitpunkt ist entscheidend
Sony verfolgt dabei eine klare Strategie: Nicht jedes Spiel profitiert von einem Day-One-Release im Abo. Vielmehr geht es darum, zum richtigen Zeitpunkt neue Zielgruppen anzusprechen. „PS Plus hilft uns, Spieler zu erreichen, die ein Spiel zum Start vielleicht verpasst haben“, so Maguire.
Trotz der lautstarken Kritik aus Teilen der Community sieht Sony derzeit keinen Anlass, seine Haltung zu überdenken. Ob sich das mit neuen Markttrends oder veränderten Spielerwartungen künftig ändern wird, bleibt offen.
