Ein Projekt voller Leidenschaft – kurz vor dem Release gestoppt
„Classic Offensive“ (CS:CO), eine ambitionierte Fan-Mod für Counter-Strike: Global Offensive, sollte im März 2025 erscheinen. Das Projekt wollte das klassische CS 1.6- und Source-Feeling mit moderner Technik verbinden – ohne Skin-Systeme oder Agenten, dafür mit alten Maps, Waffen und sogar dem VIP-Modus. Über 40.000 Fans in der Steam-Gruppe fieberten dem Release entgegen.
Doch am 7. Mai 2025 kam das überraschende Aus: Valve erteilte eine Unterlassungsaufforderung und stoppte das Projekt kurz vor der geplanten Veröffentlichung auf ModDB.
Valves Kehrtwende: Erst grünes Licht, dann Absage
Das CS:CO-Team veröffentlichte eine enttäuschte Stellungnahme:
- 2017 hatte Valve das Projekt noch via Steam Greenlight genehmigt.
- Januar 2025 lehnte Valve plötzlich die finale Version ab – mit der Begründung, es sei „keine gute Passform“.
- Wenige Stunden vor Release folgte die rechtliche Drohung, da die Mod gegen das Steam Subscriber Agreement verstoße.
Valve begründete die Entscheidung damit, dass „Derivative Content“ (abgeleitete Inhalte) nur unter strengen Bedingungen erlaubt sei. Für viele Modder ist das ein herber Schlag – denn genau solche Community-Projekte waren einst die Grundlage für Counter-Strike selbst.
Die Ironie der Geschichte: Counter-Strike war selbst ein Mod
Die Entscheidung wirkt besonders bitter, weil Counter-Strike ursprünglich als Half-Life-Mod begann:
- 1999 entwickelten Minh „Gooseman“ Le und Jess Cliffe das Spiel als Fanprojekt.
- Valve erkannte das Potenzial, kaufte die Rechte und holte die Entwickler ins Team.
- Jetzt, 25 Jahre später, verhindert Valve ein ähnliches Community-Projekt.
Fans reagieren wütend: „Valve profitiert von Kreativität – und tötet sie“
Die Reaktionen in der Community sind empört:
- „Ein liebevoll gemachtes Projekt – wegen Lizenzproblemen gekillt.“
- „Ohne solche Mods gäbe es kein CS:GO oder CS2.“
- „Valve hat selbst mit einem Mod angefangen und verhindert jetzt andere.“
Das CS:CO-Team warnte in seiner Abschiedsnachricht:
„Modder sollten überdenken, wie sie Valve sehen: Ein Unternehmen, das von Community-Kreativität profitiert – aber Jahre Arbeit ohne Vorwarnung beenden kann.“
Was bedeutet das für die Zukunft von Modding?
Valves Entscheidung wirft Fragen auf:
- Dürfen Fans überhaupt noch große Mod-Projekte wagen?
- Wie viel Kontrolle sollte ein Publisher über Community-Inhalte haben?
- Wird Valve künftig noch stärker gegen Derivate vorgehen?
Für viele ist Classic Offensive mehr als nur ein gescheitertes Spiel – es war ein Statement gegen die Kommerzialisierung von Counter-Strike. Dass Valve genau das unterbindet, hinterlässt bei Fans einen bitteren Beigeschmack.
