NA LCS mit Franchisesystem – Slot für zehn Millionen Dollar

02.06.2017 09:37

imageRiot Games wird 2018 das Franchisesystem für die NA LCS einführen. Das gab der Entwickler am Donnerstag bekannt. Für den kommenden Spring Split können Slots erworben werden, einen sportlichen Abstieg gibt es dann nicht mehr. Daher wird auch die NA Challenger Series gestrichen. Die Plätze in der Eliteliga sollen laut Dot Esports für zehn Millionen Dollar vergeben werden (Teams, die 2017 nicht unter den besten Zehn waren, sollen drei Millionen mehr zahlen) und das Franchising wird von Riot als „permanentes Partnerprogramm“ betitelt.

Ziel ist es, durch diesen Schritt nach eigenen Angaben langfristige Investments zu fördern, eine bessere Basis für Teams und Spieler durch angepassten Einnahmenverteilung innerhalb der Liga zu schaffen und die Rechte sowie die Absicherung der Akteure zu stärken.

Das Mindesteinkommen der Profis soll außerdem auf $75.000 (zuletzt $25.000) pro Jahr angehoben werden. Sie erhalten 35 Prozent des umgesetzten Geldes. 32,5 Prozent des Umsatzes der Liga wird auf die Teams verteilt. Eine Hälfte davon gleichmäßig, die andere Hälfte je nach Abschlussplatzierung. Riot selber erhält die restlichen 32,5 Prozent.

Welche Organisationen und Teams letztendlich ab 2018 mitmachen, wird vom Entwickler in drei Schritten geprüft. Zunächst werden Zukunftspläne und Planungen der Mannschaften erkundet, danach gibt es einen finanziellen Backgroundcheck mit persönlicher Vorstellung und Fragerunde und im letzten Quartal 2017 entscheidet Riot dann final, wer zukünftig in Nordamerika an den Start geht. 

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Durch einen letzten Platz kann ein Team im neuen System also nicht mehr absteigen. Dennoch sind bei schlechten Leistungen Disziplinarmaßnahmen geplant. Wenn eine Organisation innerhalb von acht Splits fünf Mal auf dem neunten oder zehnten Platz landet, wird der Ligaslot anderweitig vergeben.

Challenger Series wird Academy League – Kein Franchisesystem in Europa 

Die Challenger Series wird in NA zur Academy League, wo die LCS-Organisationen talentierte Entwicklungsspieler aufstellen um so für Spielpraxis zu sorgen. Außerdem soll eine Spielervereinigung etabliert werden, die von den Profis selber aufgestellt wird. Bereits bis Ende Juni sollen die ersten Vertreter gewählt werden. Sobald sich diese „Gewerkschaft“ selbstständig trägt, soll sie von den Spielern finanziert werden und auf eigenen Wunsch auch unabhängig von Riot werden können. 

Das NA-Franchisesystem folgt der chinesischen LCL, wo eine ähnliche Entwicklung Anfang Mai angekündigt wurde. In den amerikanischen Sportligen für Football (NFL), Basketball (NBA) oder Eishockey (NHL) ist diese Ligastruktur seit vielen Jahren Gang und Gäbe. 

Für Europa sei eine solche Entwicklung zunächst nicht geplant. Zu groß sei der Unterschied zwischen den Sport- und Wirtschaftskulturen beider Kontinente. Dennoch werde sich Riot demnächst zu anstehenden Veränderungen der EU LCS äußern.

Redaktion escene.de

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